Mitten im Naturpark blühen Ende Juni - Mitte Juli (je nach Witterung) Millionen rosa-pinkfarbene Mohnblüten auf großen Feldern. Ein Sinneserlebnis für die Augen - sozusagen "Opium für die Augen". Aber der dort angebaute Schlafmohn ist in seinem Gehalt an Morphin stark reduziert.
Schlafmohn (Papaver somniferum) wird seit ca. 6000 v. Chr. bereits in Südeuropa angebaut. In Deutschland war der Anabu bis zum 2. Weltkrieg, in der DDR bis zur Wende erlaubt. Die Einbeziehung des Mohnanbaus in das Betäubungsmitelgesetz bescherte dem Mohnanbau hier ein jähes Ende. Man benötigt eine besondere Genehmigung der Bundes Opiumbehörde. In ganz Deutschland wurden anno 2010 rund 70 ha angebaut, davon die morphinarme Sorte in Germerode mit 9 ha.
Die Samen des Schlafmohns werden vor allem in der Küche verwendet (Mohnkuchen, Germknödel, Brötchen, hochwertiges Mohnöl - das Olivenöl des Nordens). Aus dem Milchsaft der unreifen Kapseln morphinreicher Sorten wird Rohopium gewonnen und später zum Schmerzmittel Morphium verarbeitet.
Beim illegalen Anbau (Afghanistan, Goldenes Dreieck in Asien) wird in einer chemischen Reaktion (Acetylierung) aus dem Morphin Heroin hergestellt.
Ein blühendes Mohnfeld, an dessen Rändern auch viele andere Kräuter und Feldpflanzen wachsen (Kamille, Kornblumen, Klatschmohn) ist Anziehungspunkt für eine Vielzahl an Insekten.
Ein ca. 2,5 km langer , relativ leicht zu gehender Rundwanderweg mit herrlichen Weitblicken bietet dem Besucher einen spekakulärern Blick auf die großen pinken Blüten.
Auf Stroh unterlegten Pfladen kann man mitten durch die Blütenpracht mehrerer Mohnfelder wandern.
Während der Blütezeit wird direkt am Mohnfeld ein Mohncafé eingerichtet. Öffnungszeiten: 11 h - 17 h, an Wochenende von 10 h - 17 h.
Außerdem werden weitere Aktivitäten während der Mohnblüte angeboten: Planwagenfahrten, Malkurse, geführte Spaziergänge u.v.m.
Adresse: Neuer Weg 10, 37290 Meißner-Germerode - www.naturparkmeissner.de
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